Pädagogik im Naturkindergarten

Unser Anliegen ist es, den Kindern die Liebe zur Natur über emotionale und sinnliche Erfahrungen nahe zu bringen.

Das Erleben der Natur ist die beste Grundlage für ein tiefes Verständnis für die Umwelt und den Respekt vor jedem Lebewesen. Die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung sind vertrauensvolle Beziehungen zu den Bezugspersonen. Deshalb schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich jedes einzelne Kind geborgen, sicher und aufgehoben fühlen kann. Wir nehmen die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes ernst und achten es in seiner Persönlichkeit. Wir verstehen uns dabei als Begleitende im Entwicklungsprozess des Kindes.

Das pädagogische Konzept unseres  Naturkindergartens richtet sich nach dem baden-württembergischen Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen und hat, angepasst an die besonderen Begebenheiten, das Qualitätshandbuch der Kinderhaus Klecks zur Grundlage.

Das Kind lernt vorwiegend über das eigenständige Tun, Erproben, Untersuchen, Experimentieren, Erfinden und Erleben. Die Förderung im psychomotorischen Bereich findet unter idealen Bedingungen statt. Das Kind kann bei einer Tätigkeit, bei einer Beobachtung verweilen, entsprechend seinem individuellen Bedürfnis. Störfaktoren wie Lärm und räumliche Enge entfallen. Die Fantasie des Kindes kann sich frei entfalten.

Lieder, Fingerspiele, Reime und vieles andere finden im Tagesablauf des Naturkindergartens genauso ihren Platz wie das Nachspielen von Geschichten, das Basteln mit Naturmaterialien (zum Beispiel das Bauen von Klanginstrumenten aus Rinde und Rohr, Astgabeln und Kronkorken, von Flößen aus zusammengebundenen Stecken, von Schüsseln aus Lehm).

Zum sozialen Lernen im Naturkindergarten gehört es eigene Interessen zu erkennen und zu vertreten, einander zu helfen, Rücksicht zu nehmen und Verständnis zu haben, Geduld zu entwickeln und anderen zuzuhören.

Die Natur ist ein idealer Ort, der nicht nur Spaß macht, sondern auch einen deutlichen positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung hat. Durch das wiederkehrende Erleben der Jahreszeiten passt sich der Organismus den Witterungsbedingungen an und wird weniger anfällig gegenüber Hitze, Kälte, Wind und Nässe. Das Immunsystem wird gestärkt, die Abwehr von Krankheiten aus eigener Kraft wird gefördert. Die Ansteckungsgefahr ist geringer als in geschlossenen Räumen, weil frische Luft keimärmer ist. Der Bewegungsapparat wird durch viel Bewegung gekräftigt.

Das Freispiel im Naturkindergarten ermöglicht Kindern ihren Interessen nachzugehen, zu forschen, zu experimentieren und Entdeckungen zu machen. Die Kinder spielen mit Naturmaterialien. Dadurch entstehen im Spiel mit anderen Kindern phantasievolle Spielsituationen.

Eine Astgabel kann als Beispiel zum Flugzeug werden oder es wird mit Moos und Tannenzapfen im Spiel gekocht. Dies fördert die Kreativität und den Teamgeist.

Der tägliche Aufenthalt in der Natur hat noch weitere positive Aspekte. Kinder die viel in der Natur spielen sind oft gesundheitlich stabiler. Auch wirkt sich dies positiv auf die Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung aus.

Im Naturkindergarten gleicht kein Tag dem anderen. Dies bedeute aber nicht, dass es keinen festen Tagesablauf und keine Strukturen gibt. Es gibt feste Bring- und Abholzeiten und Rituale für den Tag.

Die Zeit dazwischen wird zum gemeinsamen Singen, Malen, Werken, Schnitzen, Bauen oder einfach für freies Spiel genutzt.